100 Jahre Kirchenchor Steinen – und erst der dritte Dirigent

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Kurzbericht Unterhaltungsabend vom 1. Dezember 2018

Mit dem weltlichen Festakt schloss der jubilierende Kirchenchor Steinen am Samstag, 1. Dezember vor vollem Hause seinen 100. Geburtstag ab. Die wunderschön dekorierte Aula, der gediegene Apéro, das feine Bankettessen, die mit viel Humor und Tiefsinnigkeit dargebotenen Festansprachen der Behörden und des Vereinspräsidiums, der erste Showblock mit dem Kirchenchor, der zweite Showblock mit Reto & Dominique, und schliesslich das gemeinsame Schlussbouquet mit dem Kirchenchor und Reto & Dominique reihten sich nahtlos in einer im Saal spürbaren Herzlichkeit aneinander und vermochten dem Motto „Mit Freude und Elan ins zweite Jahrhundert“ vollauf gerecht zu werden.

Beim gediegenenApéro, begleitet von feiner Live Musik des Duos „Feiner SteinStaub“, begrüssten sich die aktiven und ehemaligen Chormitglieder, begleitet von ihren Verwandten, Freunden und Bekannten, im Weiteren die Geistlichkeit und die Behördenvertreter. Bereits ergaben sich erste überraschende Begegnungen. Beim feinen Nachtessen fand ein reger Austausch untereinander statt. Die Kirchenratspräsidentin Theres Schilter schritt als erste zum Rednerpult. Mit einem schlichten, persönlichen Gedicht überbrachte sie die Grüsse des Kirchenrates. Der Gemeindepräsident Robert Schuler doppelte gleich nach. Zur Überraschung der Meisten gab er bekannt, dass er vor rund 25 Jahren selbst einmal zu Weihnachten und Ostern im Kirchenchor mitgesungen hat, aus zeitlichen Gründen aber schweren Herzens dem Verein nicht beigetreten sei. Und schmunzelnd meinte er, dass es ihm im Hauptgottesdienst nicht etwa wegen dem Kirchenchor, sondern wegen dem Weihrauch ab und zu schlecht geworden sei. Mit den besinnlichen Worten von René Kost, welcher zusammen mit Regula Annen das Co-Präsidium des Vereins innehat und das OK leitete, schloss sich der Kreis der Ansprachen. Er schaue in der Regel zwar lieber in die Gegenwart und Zukunft, so die Aussage von René Kost, doch der Dank, den richte er sehr gerne auch zurück in die Vergangenheit: an die bisherigen drei Dirigenten bzw. Dirigentin in der Vereinsgeschichte, an denChor, an die Kirchgemeinde , an die Gemeinde und an den Herrgott.

 

Der erste Showblock

Die Bühne war frei für den ersten Showblock, eingebettet in eine perfekte Lichtshow. Der Kirchenchor begrüsste die Gästeschar mit einem feinen Schlagerpotpourri, arrangiert und teilweise umgetextet von der Chorleiterin Margret Käser. So ertönte jetzt innerhalb des Potpourris nicht das bekannte Lied „Ich bin der Anton aus Tirol“, sondern aktualisiert „Wir sind der Steiner Kirchenchor“. Die zweite Darbietung beinhaltete den „Stammtisch“, gehört dieser doch nach jeder Probe und Aufführung seit der Präsidialzeit von alt Posthalter Andres Müller sel. Mitte der 70-er Jahre unweigerlich dazu. Da wird jeweils auf die Geburtstage der 38 Aktivmitglieder angestossen, zum Vortragen gekonnter Solostücke oder des gemeinsamen Gesangs ermuntert, und selbstverständlich die neuesten oder zumindest besten alten Witze erzählt. Eine schauspielerische Höchstleistung vollbrachten Margrit Schuler-Schibig und René Kost. Sie wären doch sooo gerne als Solisten im Kirchenchor aufgetreten, doch dieses blieb ihnen immer verwehrt. Aber heute, jetzt, da hat ihre Stunde geschlagen. Brust raus – Bauch rein, mit einer perfekten Playback-Show inszenierten sie „Die Königin der Nacht“, und als frenetisch herausgeklatschte Zugabe die „Die Musikdose“. Und zum Abschluss des ersten Blocks erzählte und besang AgnesTrütsch-Schuler die Geschichte „vo’s Klüsers Rosmarie“ aus dem Schächental, bzw.„Alperose, Edelwys, chened gää was er wend …“, virtuos begleitet am Klavier von Yvonne Reichmuth.

 

Der zweite Showblock mit dem krönenden Abschluss

An seinem 100. Geburtstag wollte der Kirchenchor jedoch nicht nur „arbeiten“, sondern auch geniessen. Dies konnte er während des zweiten Showblocks mit Reto & Dominique, die beiden von der Fernsehshow „Die besten Schweizertalente“ bekannt gewordenen Künstler. Passend zur unmittelbaren Nachgründungszeit singt Reto bekannte Schlagerlieder aus den 20-er und 30-er Jahren, Dominique begleitet ihn am Klavier. Finden im Fernsehen nur schon die Lieder Beachtung und Bewunderung, so wird die Live-Aufführung durch ausgesprochen gute Mimik und die durchdachten, mit viel Humor gespickten Ansagen zwischen den einzelnen Liedern zu einem wahren Feuerwerk musikalischer Darbietung. Mit ihrem Auftritt konnten sie die ohnehin weit geöffneten Herzen der Zuschauer noch weiter öffnen. Zum Abschluss forderte Reto den Kirchenchor „völlig ungeplant“ auf, nochmals auf die Bühne zu kommen. Und so ertönte das Schlussbouquet „Irgendwo auf der Welt“ gemeinsam mit Reto & Dominique und dem Kirchenchor. Der Abschluss des Refrains „Irgendwo – irgendwie – irgendwann“ lässt zwar viele Rätsel offen, drückt aber gleichzeitig viel Hoffnung aus. Und so darf der Kirchenchor die Hoffnung durchschimmern lassen, dass der Chor auch die nächsten 100 Jahre so funktionieren wird wie bisher, nämlich in einem familiären und toleranten Geist das Gute zu pflegen und zu bewahren, und gleichzeitig offen sein für Neues.