Die Missa pro Patria entstand 1941 durch Bundesauftrag zur 650-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft in Schwyz und wurde zu diesem Anlass durch den örtlichen Kirchenmusikverein erstmals aufgeführt.
Sie zählt zu den in der katholischen Kirchenmusik beliebten „kleinen Festmessen“. Ihre auf den ersten Blick so einfache Struktur, die sicher entscheidend für die schnelle Verbreitung der Messe war, täuscht oft hinweg über ihre schöpferische Tiefe. Das macht sie gerade für kleinere Chöre besonders reizvoll.
Hilber griff bei der Messe auf gregorianische Elemente zurück, die er mit einer variantenreichen Harmonisierung versieht oder mit ideenreichen Stilmitteln wie etwa der Echosequenz in den Frauenstimmen des Gloria ungewöhnlich belebt. Typisch sind die Zwischenteile mit Orgel, die zusammen mit dem oft fünftstimmigen Chorsatz eine wirkungsvolle Festlichkeit entstehen lassen.
Mit neun Bläsern und Orgel festlich instrumentiert, zeigt der Hilber seine Meisterschaft in der gekonnten Vielfalt der Motive: düster-mystisch das Kyrie, ein Wechsel aus mehrstimmigen, poly- und homophon arrangierten Choral-Teilen sowie Marschanklängen (ohne Geschwätzigkeit durch unnötige Textwiederholungen), ein mit Fanfarenstößen deklamatorisch eingeleitetes Sanctus, das in einen rauschenden Walzertaumel mündet, ein verklärt-romantisches Benedictus mit eigenem lyrischen Hosanna-Abschluss sowie ein Agnus Dei, das Elemente aus Kyrie und Gloria aufgreift und weiter entwickelt. Bei den Bläsern merkt Hilber zu recht an, dass sie sehr gut sein müssen, ansonsten solle man lieber auf sie verzichten und die ganze Messe von der Orgel begleiten lassen.